(Mein) Nein zum höheren Wasserpreis

Am 19.12.2019, der letzten Sitzung des Jahres 2019, behandelte der Gemeinderat Geltendorf unter anderem den neuen Wasserpreis von 2020-2023. Hier ging es um eine Erhöhung der Wassergebühr zum 01.01.2020 von 1,98 €/m² auf 2,89 €/m³ (netto, Grundgebühr bleibt bei 12 Euro) – was einer Steigerung von fast 50% entspricht!

Allerdings hatte nur ich damit im Gemeinderat ein Problem. Warum?

Blickt man auf andere Gemeinden, die gerade ebenfalls ihre Wassergebühren erhöht haben, zeigt sich, dass Geltendorf bereits heute die teuersten Gebühren hat:

  • Gemeinde Finning: Erhöhung von 0,60 Euro auf 0,80 Euro (Grundgebühr von 50 auf 65 Euro, Quelle: Landsberger Tagblatt, 06.12.2019)
  • Gemeinde Kaufering: Erhöhung von 1,44 Euro auf 1,63 Euro (Grundgebühr von 20 auf 40 Euro, Quelle: Kreisbote Landsberg, 18.12.2019)
  • Gemeinde Hofstetten: Erhöhung von 0,50 Euro auf 0,68 Euro (Grundgebühr 12,60 Euro, Quelle: Landsberger Tagblatt, 16.04.2017)
  • Durchschnitt im Landkreis Landsberg: 1,35 Euro (Stand 2017, Quelle: Landsberger Tagblatt, 16.04.2017)
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Mich stört dabei, dass man sich nicht frägt, WARUM wir im Vergleich derart hohe Wasserpreise haben und was man tun kann, diese zu senken. Die Antwort im Gemeinderat, wir hätten ein langes Leitungsnetz, haben Brunnen saniert und Rohrbrüche – zählt für mich nur eingeschränkt, denn auch andere Gemeinden haben lange Netze und investieren laufend (siehe oben in den Zeitungsartikeln). Die individuellen Unterschiede von Geltendorf zu anderen Gemeinden rechtfertigen aus meiner Sicht nicht einen derart großen Preis-Abstand.
Statt dessen wird der einfachste Weg gegangen, nämlich, dem Bürger die Kosten aufzubürden – und das bei einer Steigerung um fast 50%. Dementsprechend wurde der Beschluss zur Preiserhöhung mit einer Gegenstimme (nämlich meiner) gefasst.

Dass man aber durchaus Zweifel an der Berechnung haben kann, zeigt die Sitzung vom 28.11.2019: Hier stand das Thema bereits schon einmal auf der Tagesordnung. An diesem Tag beschloss der Gemeinderat mit 2 Gegenstimmen (u.a. von mir), den Preis auf 3,19 Euro zu erhöhen! (In der Sitzungsunterlage, die 1 Woche vorher versandt wurde, standen noch 3,11 Euro). Am Tag nach der Gemeinderatssitzung informierte die Gemeindeverwaltung per Mail, dass es bei der Berechnung einen Fehler gegeben habe. Der Beschluss wurde übrigens OHNE konkretes Zahlenmaterial in den Sitzungsunterlagen gefasst. Mein Antrag, dass die Berechnungen dem Gemeinderat ausgehändigt werden und der Tagesordnungspunkt auf die Dezembersitzung vertragt wird, wurde 6:12 abgelehnt – d.h. 12 Gemeinderäte vertrauten blind der (falschen) Berechnung und hatten mit der Steigerung um 50% kein Problem.

 

Bei allem Vertrauen in die Berechnungen seitens der Verwaltung: Ein Kostenanstieg von fast 50% – insbesondere wenn man ohnehin schon zu den teuersten zählt – sollte einen stutzig werden lassen, oder? Aber anscheinend sehe nur ich das so.

Den Zeitungsbericht zu dem Thema und der Gemeinderatssitzung finden Sie im Landsberger Tagblatt vom 28.12.2019 (leider nicht online).

 

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